Woher kommt eigentlich der Name »Turanga Leela«? Nun, die Vermutung, es könnte etwas mit der Begleiterin namens Leela aus Doctor Who zu tun haben, ist nur zum Teil richtig und eher ein additionaler Effekt. Im Ursprung erhielt Leela ihren Namen von einer Symphonie: Der Turangalîla-Symphonie.
Die Symphonie wurde von → Olivier Messiaen ← geschrieben.
Was bedeutet Turangalîla? Der Begriff setzt sich aus zwei Worten aus dem Sanskrit zusammen: Turanga, was so viel wie Pferd bedeutet, und Lîla, was sowohl mit Spiel, aber auch mit Liebe übersetzt werden kann.
In Messiaens Symphonie wird die Bedeutung von Olivier Messiaen selbst so beschrieben: „»Turangalîla« ist ein Wort aus dem Sanskrit und besitzt, wie alle Wörter aus den alten orientalischen Sprachen, eine große Bedeutungsvielfalt. »Lîla« bezeichnet wörtlich genommen das Spiel, aber das Spiel im Sinne der göttlichen Einwirkung auf die kosmische Ordnung, das Spiel der Erschaffung, Zerstörung, Wiedererschaffung, das Spiel von Leben und Tod. »Lîla« heißt auch Liebe. »Turanga«: Das ist die Zeit, die rennt wie ein galoppierendes Pferd; das ist die Zeit, die wie der Sand in einer Sanduhr rinnt. »Turanga« ist Bewegung und Rhythmus. »Turangalîla« bedeutet also zugleich Liebeslied, Hymne an die Freude, Zeit, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod.“
Auf meiner Suche im Internet, um die Turangalîla-Symphonie - und damit den Ursprung von Leela - einmal kennenzulernen, stieß ich auf das nachfolgende Konzert, welches von dem Dirigenten → Gustavo Dudamel ← geleitet wurde:
Die Symphonie ist ca. 80 Minuten lang und hielt eine Überraschung für mich bereit. Denn dort wurde ein Instrument eingesetzt, das ich bis dahin noch nicht kannte, und das mich extrem fasziniert hat: Die → Ondes Martenot ←. Achtet dafür auf die Frau auf der rechten Seite, dem Piano gegenüber. Der spacige Sound kommt von ihr, Cynthia Millar.
Das Instrument wurde von → Maurice Martenot ← erfunden, der Funker im Ersten Weltkrieg war. Die Inspiration kam tatsächlich dorther, da er von bestimmten Tönen, die er beim funken hörte, faszinert war, und beschloß, ein Instrument zu bauen, mit dem man diese Töne für Musik erzeugen konnte. Und als ich weiter recherchierte, fand ich tatsächlich ein Video, in dem Cynthia selbst das Instrument erklärt! Wer die Ondes Martenot, oder auch Martenot-Wellen, besser kennen lernen möchte, der kann es hier:
Hier ist noch ein interessanter Artikel zu finden: → Die Cousine des Synthesizers: Ondes Martenot ←
Ein zweites schönes Konzert ist dieses hier mit → Paavo Järvi ← als Dirigenten. Auch hier ist Cynthia Millar an den Ondes Martenot dabei. Insgesamt empfinde ich dieses Konzert als harmonischer. Allerdings wäre ich hier vermutlich nicht auf die Ondes Martenot aufmerksam geworden oder hätte herausgefunden, woher der spacige Sound kommt, da man das entscheidende in den Kameraeinstellungen nicht sehen kann. Als jemand, der noch nie von diesem Intrument gehört hat, hätte man gar nicht zuordnen können, was es damit auf sich hat. Die beste Einstellung hat man noch bei Zeitstempel 55:20, aber auch da muß man wissen, worauf man achten muß. Dafür ist das erste Konzert wesentlich besser, da man hier genau sehen kann, wie Cynthia das Instrument spielt, und den Sound auch damit in Verbindung bringen kann.
Der Pianist hier ist übrigens → Stewart Goodyear ← .
Viel Spaß und Freude beim erkunden von Leelas Herkunft.